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Angeline Boulley: Firekeeper’s Daughter

Ein Firekeeper hat eine wichtige Aufgabe: Während einer Zeremonie entfacht und hütet er das Feuer, dessen Rauch die Gebete der Gemeinschaft zu Schöpfer in den Himmel trägt. Und nicht nur das Feuer behält er im Auge, auch diejenigen, die sich dort versammeln: Bitte kein Alkohol, keinen Streit, kein Tratsch. Wo ein besonderes Feuer brennt, kann man negative Energie nicht brauchen.
Daunis Fontaine, die junge Protagonistin in Angeline Boulleys Debütroman, gehört zu diesen Firekeepern, aber eben nur halb: Ihr Vater war Native American, und in seiner Familie, die zur Stammesgemeinschaft der Ojibwe zählt, wird das Amt desjenigen, der das Feuer hütet, von einer Generation an die nächste weitergegeben. Daunis‘ Mutter dagegen ist weiß, stammt von einer alteingesessenen Familie französischer Herkunft ab, die hier im US-Bundesstaat Michigan an der kanadischen Grenze so etwas wie die Elite bilden. Ein gemischtes Erbe, mit dem zu leben wahrhaftig nicht einfach ist.

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Matt Haig: The Midnight Library

Und dann stirbt auch noch die Katze.
Nora Seed, Hauptfigur in „The Midnight Library“, hat es wirklich nicht leicht.

Schon früh im Buch erfahren wir davon, was alles falsch g81J6APjwxlL._AC_UY436_QL65_elaufen ist bisher: Sie hätte das Zeug gehabt, Profi-Schwimmerin zu werden, Olympia und so, schmiss aber hin, weil zu viel Druck, und hat damit ihren Vater, der diese Karriere aufopferungsvoll gefördert hat, natürlich schrecklich enttäuscht. Eine Hochzeit, zwei Tage vorher abgesagt. Und die Band: Kurz vor dem großen Deal mit einem angesagten Label ausgestiegen und die anderen, darunter den großen Bruder, im Stich gelassen. Da hilft das Philosophiestudium auch nicht mehr viel, sondern macht es nur noch schlimmer, weil fatalistische Sprüche großer Denker im Zweifel nie irgendwas besser machen, und den Job zu verlieren setzt dann allem noch die Krone auf. Von Noras schwerer Depression mal ganz abgesehen. Weiterlesen „Matt Haig: The Midnight Library“