mauerblümchen
Übersicht, Texte

Meine schüchternen Wünsche

Wir wollen ja alle auch ganz konkrete Sachen.

Mein Mann möchte japanischen Whisky, mal endlich eine teure Gitarre statt dem Wimmerholz aus der Vorschule, und ein Pamazon-Trime-Abo.
Meine kleine Tochter möchte die Schnallen meiner Schlappen abschlecken, an meiner Brille kauen und eine gut gefüllte Brust in Saughöhe.
Ich selber will meine Zitronenverbene umtopfen und einen japanischen Kimono und ein cooles Café als Arbeitsplatz, wo ich dann meinen Laptop aufklappe und Kaffee trinke und Texte schreibe.
Verbene: kriege ich hin. Kimono: schwieriger, gibt’s hier nirgends, höchstens mal Secondhand in grotesken Übergrößen.

Aber ach, das Café als Arbeitsplatz. Weiterlesen „Meine schüchternen Wünsche“

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Debüts, englisch, erzählend

Kathryn Stockett: The Help

Der Sommer ist da, mein heimisches Kino zeigt „Feel Good Movies“. Mit dabei „The Help“, die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Kathryn Stockett.
Interessant. „The Help“ spielt im US-Bundesstaat Mississippi, in den sechziger Jahren, und das war ganz sicher kein „Feel Good“. Weiterlesen „Kathryn Stockett: The Help“

Übersicht, Texte

Der Marquis de Sade und das Schreiben von Texten

Es gibt da einen historischen Film, in dem sie Marquis de Sade, dem schlimmen Finger mit seinen Sado-Maso-Phantasien, endgültig das Schreiben verbieten und ihn ins Gefängnis werfen. Feder, Tinte, Pergament, nichts davon darf zum Marquis in die Zelle kommen. Er macht aber natürlich trotzdem weiter mit dem Schreiben. Die Halme aus seinem Strohsack legt er zu Buchstaben. Aus den Brotkrümeln der mageren Gefängniskost streut er seine Botschaften auf den Steinboden. Mit seinem Blut malt er an die Mauern, was er zu sagen hat.

Aus den Erinnerungen an diesen Film kehre ich in die Gegenwart zurück, in der ich ebenfalls mit dem Schreiben beschäftigt bin. Weiterlesen „Der Marquis de Sade und das Schreiben von Texten“