Übersicht, Texte

Was bis Weihnachten dringend passieren sollte (II)

Es ist der dritte Advent, ich bin zu fünfzig Prozent an einem Weihnachtsgeschenk beteiligt, verfüge über ein zweites, warte auf ein drittes und habe eine Idee für Nummer vier. Fehlen noch vier.

Es sollte mir jemand beantworten, wie ich in der noch verbleibenden Zeit, wo doch der Lockdown seine Schatten vorauswirft und die kleine Flocke nicht betreut werden kann, zu diesen vier Geschenken kommen soll.

Es sollten uns die Nachrichten für eine Weile verschonen mit Meldungen, in denen „seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“ vorkommt (oder „Inzidenzwerte“, oder „Frontex“, oder „die republikanische Partei“).

Es sollte die kleine Flocke aufhören, Schleich-Tiere, Mützen, Schlüssel und Mandarinen hinter die Abdeckung auf den Heizkörper zu werfen.

Es sollten meine dunkelblauen Hosen mit der Bügelfalte sich entscheiden, ob sie auf Hüft- oder Taillenhöhe sitzen wollen, weil wiederum ich dann endlich wüsste, welche Schuhe dazu kombinierbar wären, bisher sehen die nämlich alle irgendwie komisch dazu aus.

Ja, das alles sollte dringend bis Weihnachten passieren.

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Was bis Weihnachten dringend passieren sollte

Es ist der zweite Advent, ich bin mit 50 Prozent an einem Weihnachtsgeschenk beteiligt und habe eine Idee für ein zweites. Fehlen noch acht.

Es sollten sich diese acht Geschenke möglichst bald, wunderbar verpackt, vor meiner Haustür befinden.

Außerdem sollten bis Weihnachten die braun angelaufenen Schneematsch-Häufen am Straßenrand abgelöst werden durch richtigen Schnee, im Sinne von tief, im Sinne von geschlossene Schneedecke, von romantisch, heiße Schokolade und Iglus-und/oder-Schneemänner-im-Garten-bauen.

Es sollte sich außerdem ein genau 1,5 Grad kalter Brief im Briefkasten finden, und dieser Brief sollte folgendes formulieren: „Habe gerade ein Entschleunigungsseminar besucht, das mir viel gegeben hat, werde jetzt ‚Die Entdeckung der Langsamkeit‘ lesen, Ihnen alles Gute, der Klimawandel“.

Es sollte der Weihnachtsmann bei uns vorbeikommen und die Kleine in seinem Schlitten schlafen und jedes Rentier kraulen lassen, und mein Mann und ich würden solange gemütlich Sushi essen gehen.

Es sollte Jesus von Nazareth persönlich – ach, besser nicht.

Ja, das alles sollte bis Weihnachten dringend passieren.

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Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen!

Ach, das Krippenspiel. Es gehört zu Weihnachten wie der immergrüne Baum. In Barbara Robinsos erfrischendem Kinderbuch, längst ein Klassiker, gerät eine nette kleine US-Kleinstadt durch verunglücktes Krippenspiel-Casting in Aufruhr. Weiterlesen „Barbara Robinson: Hilfe, die Herdmanns kommen!“